Haarpflege ohne Shampoo und Co. – geht das? Ja, das geht. Stattdessen kommen natürliche Alternativen wie Lavaerde, Roggenmehl, Haarseife, Natron, Apfelessig, Ei (ja, Ei reinigt tatsächlich das Haar) oder sogar nur Wasser zum Zuge.
Bei No Poo/Low Poo („kein/wenig Scheiß“) wird herkömmliches Shampoo über Bord geworfen – und übermäßig Plastikmüll und unnötige Chemikalien gleich mit. Die Alternativen sind zahlreich und ich denke, es ist hier für jeden etwas dabei.
Seit ca. vier Jahren verwende ich nun schon natürliche Haarwaschmittel und ich möchte diese Art, meine Mähne zu pflegen, nicht mehr missen. Doch bis ich den Dreh raushatte, wie mein Haar nicht mehr so schnell nachfettete, brauchte ich eine gute Portion Geduld und Durchhaltevermögen. Es gibt nämlich ein großes Hindernis zu meistern …
Große Hürde: Transition
Die Übergangsphase („Transition“ im Englischen), in der die Haare sich von konventionellem Shampoo „entwöhnen“, ist meist richtig nervig. Das Haar reagiert unvorhersehbar, bei vielen mit einer Unmenge an Fett. Andere kämpfen plötzlich mit Schuppen, juckender Kopfhaut oder Haarausfall. Das kommt daher, dass durch das Weglassen von konventionellem Shampoo Detox-Effekte auftreten, die aber im Normalfall vorübergehen. Jahrzehntelanges tägliches Waschen mit Dutzenden Chemikalien hinterlässt eben seine Spuren.
Die Transition kann zwischen ein paar Wochen bis zu mehreren Monaten oder gar über ein Jahr dauern – je nach Typ. Bei mir dauerte die ärgste Phase mindestens ein halbes Jahr – vor allem, da ich schnell ungeduldig wurde und ständig etwas ganz Neues ausprobierte. Bei unschönen Zuständen des Haares entsteht leicht der Impuls, nach schnellen Lösungen zu suchen. Aber das wirft einen eigentlich nur zurück.
Vertrau auf deinen Körper
Du solltest generell auf dein Haar „hören“ – es gibt ganz verschiedene Haartypen und die Bedürfnisse des eigenen Schopfes können sich sehr stark unterscheiden. Vertrau auf deine Körperintelligenz. Der Körper versucht immer, ein optimales Gleichgewicht herzustellen, Schädliches abzutransportieren und sich ansonsten gut zu schützen. Und wie auch mit konventionellem Shampoo werden die Haare nicht jedes Mal gleich sein. Haare reagieren auf alle möglichen Einflüsse: Ernährung, psychischer Zustand, Umwelt, Wasserqualität, Jahreszeit, Wetter etc.
Für manche wird das Ganze einfacher sein, da ihre Haare sowieso trockener sind und schnell von ein wenig mehr Sebum, dem hauteigenen Talg, profitieren. Auch diejenigen, die gerne einen straffen Zopf tragen, werden die Übergangsphase unauffälliger überstehen. Wer jeden Tag top Haare haben muss und sie offen trägt, sollte lieber einen längeren Urlaub als Startpunkt wählen.
Bürsten, bürsten und warten
Während der Transition ist das regelmäßige Bürsten sehr wichtig. Am besten morgens und abends richtig gut durchbürsten. Das entfernt Schmutz und verteilt das Sebum. Nach dem Bürsten fühlen sich die Haare mit der Zeit deutlich besser an. Die Bürste sollte danach immer mit etwas Seife gereinigt werden.
Anfangs kann es sein, dass der Hinterkopf länger fettig bleibt als der Rest des Haares und die Haare nach dem Waschen oft länger brauchen, um zu trocknen. Zudem ändert sich mit der Zeit, wie das Haar fettig wird. Anstatt, dass es auf diese typisch „ölige“ Art fettig wird, kann es sich wachsartig anfühlen. Aber all das geht normalerweise vorbei.
Troubleshooter Trockenshampoo
Wenn es ganz arg ist, kannst du im Notfall jederzeit Trockenshampoo benutzen. Das lässt deine Haare im Nu sauber und trocken aussehen. Für Trockenshampoo werden meist folgende Substanzen gemischt: Mehl oder Stärke (Roggenmehl, Maisstärke u.Ä.), Erden (Löss/Luvos, Bentonit), bei braunem Haar noch etwas entölter Kakao und je nach Wunsch ein paar Pflegestoffe, ich hab gerne noch etwas Kieselerde drin. Die Hände damit einpudern und an den Haarwurzeln auftragen. Einbürsten, fertig.
Vermeidbare Fehler
Einer der größten Fehler, den ich gemacht habe, war, dass ich die Shampoo-Alternativen – aus purer Ungeduld – nie lange genug im Haar gelassen habe. Ich habe die Mixturen immer unter der Dusche ins Haar gekippt und kurz darauf ausgewaschen (wie Shampoo eben). Erst als ich das Ganze fünf bis zehn Minuten einwirken ließ, sah ich einen richtigen Effekt.
Auch „mal eben“ konventionelles Shampoo verwenden, da man an einem Tag doch top aussehen will, ist keine gute Idee. Die Haare werden laff, strohig oder die Kopfhaut spannt und juckt. So scheint es den meisten zu gehen, wenn man die Erfahrungsberichte im Netz liest.
Haut und Haar
Der Cortex, der Hauptteil unseres sichtbaren Haares, besteht bis zu 90 Prozent aus Keratinen, welche im Prinzip Proteine (Eiweiße) sind. Weitere Aufbausubstanzen sind Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Schwefel und etwa 10 Prozent Wasser – je nach Feuchtigkeit der Umgebung etc. Haare weisen zudem viele Spurenelemente auf.
Aber auch Medikamentenrückstände und toxische Belastungen kann man anhand der Haare nachweisen. Für einen Test zur Mineralstoffverteilung im gesamten Körper reicht eine Haarsträhne. Von Natur hat das Haar selbst wasserabstoßende (hydrophobe) Eigenschaften. Dafür sorgen die Fettsäuren aus dem Sebum, welche die Haaroberschicht (und die Haut) versiegeln.
Die Hautflora
Der Säureschutzmantel unserer Haut ist enorm wichtig. Er sorgt zum einen dafür, dass die Haut stets ein wenig feucht bleibt. Zum anderen entsteht durch den leicht sauren pH-Wert der Haut von ca. 5,5 eine Schutzbarriere, die eine Besiedlung mit krankmachenden Keimen verhindert. Der Säureschutzmantel hält uns also gesund.
Da das Sebum der Kopfhaut in der Regel einen pH-Wert (s. weiter unten) zwischen 5 und 5,5 hat, ist es gut, dieses Gleichgewicht mittels Substanzen zu unterstützen, die im sauren oder neutralen Bereich liegen
Alkalische (basische) Substanzen mit einem pH-Wert über 7 führen hingegen dazu, dass die Kutikula, die Schuppenschicht, des Haares sich öffnet. Es wird porös, Fremdstoffe können leichter eindringen und das Haar beeinträchtigen. Auch basische Haarshampoos haben diese Wirkung. Frizz entsteht, der diese aufgeraute Haaroberfläche sichtbar macht. Wenn du lockiges Haar hast, ist deine Kutikula von Natur aus etwas aufgeraut, so dass es noch empfindlicher auf basische Stoffe reagiert.
Die Methoden im Überblick
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Natron und Apfelessig
Ziemlich beliebt und gut reinigend ist die Natron-Apfelessig-Methode (engl.: Baking Soda (BS) & Apple Cidre Vinegar (ACV)), bei der erst eine Wasser-Natron-Mischung zum Zuge kommt und dann mit Essig oder Zitrone versetztes Wasser (die sog. Saure Rinse), das als Spülung dient.
Natron* ist besonders am Anfang ein gutes Mittel, um eine schnell nachfettende Kopfhaut richtig zu reinigen. Auf Dauer und ausschließlich kann ich es persönlich nicht empfehlen. Es trocknet die Haare aus und Färbungen werden schnell blass. Ich finde, man kann es anfangs ab und an verwenden, wenn die Fettproduktion in der Transitionsphase verrücktspielt.
Da Natron alkalisch ist, sollte es immer sehr gut mit Wasser verdünnt werden. Nicht umsonst ist es ein probates Reinigungsmittel im Haushalt.
*Achte beim Einkauf von Natron (Formel NaHCO3) darauf, dass es sich um handelsübliches Natron bzw. Natriumhydrogencarbonat handelt. Es gibt auch Natriumcarbonat (ohne „hydro“ im Wort, Formel Na2CO3) bzw. (Wasch-)Soda, das nicht geeignet ist. Natron ist in der Drogerie oder im Supermarkt erhältlich.
Die Methode wird mit der Sauren Rinse abgeschlossen, die nicht ausgewaschen wird. So wird der pH-Wert deiner Kopfhaut wieder in den gewünschten Bereich gebracht und die oberste Schicht der Haare schließt sich und wird glatt.
Essig- oder Zitronenwasser ist generell eine empfehlenswerte Spülung. Obwohl man denken könnte, dass Essig zu aggressiv ist, macht diese Mixtur das Haar sehr weich, glänzend und trocknet es nicht aus. Auch der Geruch verschwindet nach dem Waschen. Hinzu kommt, dass Essigwasser hartes Wasser weicher macht.
Essig galt früher als Heilmittel. Bei uns ist vor allem die konservierende Wirkung von Essig weit verbreitet. Als Heil- und Pflegemittel wird er gerade wiederentdeckt. Auch wenn der Geruch erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig ist, kann Essig bei so einigen Zipperlein helfen, z.B. bei Haut- oder Nagelpilz.
Haarseifen
Seifen sind Natrium- oder Kalium-Salze von Fettsäuren. Früher wurden sie auch zum Waschen von Wäsche verwendet, aber mit der Zunahme der Wasserhärte funktionierte das immer schlechter. Ausflockungen und weiße Schlieren waren die Folge. Und auch heute funktionieren Seifen bzw. Haarseifen (engl. shampoo bars (OH)) am besten mit weichem Wasser. Ansonsten ist eine anschließende Saure Rinse empfehlenswert.
Ich fand Haarseifen anfangs super. Inzwischen wirken sie mir im ersten Schritt fast etwas zu stark säubernd und danach zu schnell nachfettend. Die meisten Seifen haben einen pH-Wert von ca. 8 und kommen damit durch den Säureschutzmantel der Haut. Ihr Fettanteil wird erhöht, damit sie „rückfettend“ wirken. Ich verwende sie nur ab und zu, aber es gibt unzählige Sorten, so dass hier sicher noch einiges zu entdecken ist. Auch kann man probieren, einfach nur die Längen einzuseifen und die Haarwurzeln auszulassen.
Kernseife enthält keine extra Fette und kein Glyzerin. Ihr pH-Wert liegt zwischen 8,0 und 8,5, d.h. im basischen Bereich. Ohne Saure Rinse ist sie m.E. nicht empfehlenswert, da sie das Haar rau und trocken machen kann. Beliebt ist sie bei Leuten, die sich Dreadlocks machen wollen.
Conditioner only (CO)
CO ist eine Methode, die besonders diejenigen schätzen, die eher Probleme mit zu trockenem Haar haben. Besonders die Gelockten unter uns scheinen dazu zu neigen. Da ich es anfangs nicht glauben wollte, dass Conditioner reinigend wirken kann, hab ich es auch ausprobiert. Es klappt tatsächlich. Allerdings war die Pracht nach einem Tag schon vorüber.
Die Suche nach einem guten Bio-Conditioner kann etwas dauern. Viele enthalten Silikone, welche die Haare versiegeln und mit der Zeit beschweren. Auch (synthetisches) Glycerin ist nicht allzu gut, da es die Haare nur oberflächlich geschmeidig, bei häufiger Verwendung aber matt macht. Ebenso wirkt Alkohol, der die Haare ausbleicht und strohig macht.
Silikone (vor allem wasserunlösliche) hat außerdem die Eigenschaft, sich abzulagern. Auf Dauer entsteht sogenannter Build-up, bei dem sich immer neue Schichten dieser anhänglichen Substanz um das Haar und auf die Kopfhaut legen. Während der Transition werden diese Schichten langsam abgetragen. Ein Teil der Ablagerungen in der Haarbürste während der Transition ist wohl damit zu erklären.
Conditioner lässt sich bestens selber herstellen. Es gibt eine Reihe von natürlichen Zutaten, die sich dafür sehr gut eignen: Öle, Essig/Limette oder Zitrone, Banane, Avocado, Ei, Bier, Aloe, Leinsamen, Kichererbsenmehl, Reismlich u.a. Im Netz (z.B. bei hairbuddha.net gibt es dazu viele Rezepte).
Wer lockiges Haar hat, sollte sich auch die Curly-Girl-Methode anschauen. Hier ein paar Infos: https://de.wikihow.com/Mit-lockigem-Haar-die-Curly-Girl-Methode-befolgen
Water only (WO)
Bei dieser Methode werden die Haare nur mit Wasser gewaschen. Dabei werden Kopfhaut und Haar beim Duschen gut massiert. Zum Schluss sollte man mit kaltem Wasser nachspülen, da dies die Poren schließt.
Zwischen den Haarwäschen ist es hier wichtig, die Haare gut und regelmäßig mit einer Borstenbürste zu bearbeiten, z.B. einer Wildschweinborsten-Bürste (engl.: boar bristle brush (BBB)). Das Bürsten dient der Verteilung des Sebums über das Haar bis in die Spitzen. Es soll helfen, dass der Kopf in der Übergangsphase nicht so einseitig fettig ist, also z.B. oben oder am Hinterkopf, während die Spitzen trocken sind.
Generell ist sauberes und saures, „weiches“ Wasser (im pH-Bereich 5 bis 6) besser für alle Haartypen. Leider ist Leitungswasser nur in den wenigsten Städten ausreichend weich. Die Methode durchzuziehen, ist daher sehr schwer. Kalk, Chlor, Rückstände von Medikamenten u.a. im Wasser führen gerne zu dem genannten Build-up und dieser wachsartigen Schicht auf dem Haar.
Was gegen hartes Wasser hilft
- Spülung mit Essig-/Zitronenwasser oder mit Regenwasser, destilliertem, abgekochtem Wasser oder Sprudel
- Vor dem Waschen etwas Öl ins Haar geben
- Wasserfilter
Der pH-Wert
Der pH-Wert des Wassers gibt an, ob eine Flüssigkeit sauer oder basisch ist. Unterschreitet eine Flüssigkeit den neutralen Mittelwert von 7, so ist es sauer, bei Werten über 7 ist es basisch. Messen kann man solche Werte mittels eines Indikator-Teststreifens, die es üblicherweise im Drogeriemarkt oder der Apotheke zu kaufen gibt.
Einige pH-Werte im Überblick
- Regenwasser 5,6
- Orangensaft 3,5
- Bier 4–5
- Mineralwasser 6
- Milch 6,5
- Zitronensaft 2
- Essig 2,5–3
- Seife 9–10
- Natronlauge* 11–12
*(s. auch https://www.aqion.de/site/190)
Sebum only (SO)
Dies ist wohl die extremste und herausforderndste Methode. Hier wird das Haar gar nicht mehr regelmäßig gewaschen, sondern nur noch gebürstet. Das mag dem einen oder der anderen suspekt vorkommen, aber scheinbar funktioniert es bei einigen Leuten gut. Ausgiebiges, regelmäßiges Bürsten ist dabei das A und O.
Ich glaube, Sebum only ist einfach so gemeint, dass die Haare über längere Zeiträume ganz in Ruhe gelassen werden. Eigentlich ist es eine ziemlich natürliche Methode, etwas, das der Körper von Natur aus vorgesehen hat: mithilfe von Fett den Schmutz aus dem Haar heraustransportieren. Aber soweit meine Recherchen ergeben haben, scheinen nur Menschen mit sehr trockenem Haar mit Sebum only Erfolge zu verzeichnen.
Was ist Sebum?
Das Sebum ist nicht pures Fett. Es ist eher eine sehr feine, seidige Schicht, die weder Haut noch Haar fettig aussehen lässt.
Es macht das Haar und die oberste Schicht der Haut, die Hornschicht, geschmeidig und bildet eine Schutzbarriere gegen Umwelteinflüsse, UV-Licht und auch gegen Wasser. Es bewahrt Haut und Haar damit vor Austrocknung und schafft außerdem ein physiologisch saures Milieu, was dafür sorgt, dass Krankheitserreger draußen bleiben.
Was es noch für Alternativen gibt
- Waschnüsse – funktionieren bei den meisten Haartypen sehr gut. Vorsicht: brennt in den Augen …
- Lavaerde/Rhassoul und andere Erden – eine eher sanfte Form der Reinigung, die nicht stark entfettet.
- Roggenmehl – finde ich sehr angenehm, reinigt die Haare ziemlich gut.
- Natürliches Apfelpüree (also einfach einen Apfel mit etwas Wasser in den Mixer) – reinigt richtig gut und macht trockene, saubere Haare.
- Shikakai* – reinigt gut, entfernt aber, besonders zu Beginn, nicht jegliches Sebum, macht die Haare fluffig, aber mit Struktur.
- Amla** – reinigt sehr sanft und wird mehr als Conditioner verwendet. In Kombi mit Shikakai aber ein gutes Haarwaschmittel. Verleiht viel Glanz und sehr weiche Haare.
- Ei – reinigt absolut perfekt, hinterlässt aber einen leichten Eigeruch. Daher am besten mit Joghurt oder Wasser, das einen Tropfen ätherisches Öl enthält, spülen. Die Haare nicht zu heiß waschen, da sonst das Ei gerinnt …
- Farbloses (oder auch farbiges) Henna – reinigt ebenfalls gut.
*Shikakai, ein Akaziengewächs, wird in der TCM und im Ayurveda seit Jahrhunderten als Haarpflegemittel verwendet. Vor allem die Saponine (seifenartige Pflanzenstoffe) und Gerbstoffe sorgen für den reinigenden Effekt.
**Amla, die indische Stachelbeere, gilt im Ayurveda seit jeher als heilige Frucht. Mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien wird sie in pulverisierter Form sowohl innerlich eingenommen als auch zur Haut- und Haarpflege verwendet.
Wie sind meine Haare heute?
Ich habe wirklich viel gegoogelt und gelesen und war in der Zeit des Ausprobierens auch oft entmutigt. Ein paar Mal habe ich dann zu Shampoo gegriffen. Das hat es nur noch schlimmer gemacht. Im Netz gab es glücklicherweise immer Leute, die es „geschafft“ hatten. Das hat mich bestärkt, nicht aufzugeben.
Bei mir hat sich irgendwann nach über einem halben Jahr schlagartig etwas geändert. Die Haare waren plötzlich nach einer Shikakai-Wäsche (bei der ich die Mixtur 10 bis 15 Minuten einwirken ließ) ganz zart und seidig und null fettig.
Von da an reagierte mein Haar wieder „normaler“, d.h. nicht mehr so mega fettig. Danach gab es noch einige Auf und Abs, aber es hielt sich im Rahmen. Heute verwende ich Shikakai, Waschnüsse, Roggenmehl, Lavaerde, Kräutertees und Apfel im Wechsel. Ich entscheide eher spontan, was mein Haar gerade braucht. Insgesamt ist es wunderbar glänzend, gesund und fühlt sich fantastisch an. Aber länger als zwei bis drei Tage hält die Freude nicht. Danach ist wieder waschen angesagt.
Da es schlussendlich doch ganz gut lief, wäre mein nächstes Ziel das minimalistische Water only. Obwohl … ich ja gemerkt habe, dass das mit dem Minimalismus gar nicht so leicht ist (siehe Bin-ich-eine-echte-Minimalistin?).
Für mich steht fest, dass ich weiterhin die natürlichen Alternativen zur Haarwäsche verwende. Bei der Fülle an Alternativen ist eine große Abwechslung möglich. Und die Vorteile – Natürlichkeit, weniger Plastikmüll und Chemikalien – sind nicht von der Hand zu weisen. Außerdem macht es Spaß, zu experimentieren und das eigene Haar so lebendig zu sehen.
Kommentiert gerne, wenn ihr selber Erfahrungen mit alternativen Haarwasch-Methoden gemacht hat! Auf Facebook gibt es auch einige Communities (z.B. https://www.facebook.com/groups/nopoo/about/ auf Englisch), in der ihr etliche Tipps und Erfahrungsberichte findet.